Mittwoch, 9. März 2005
Big Bucks From Bushir
In den 1970 iger Jahren plante und baute Iran in Bushir am persischen Golf ein Atomkraftwerk. Ein Freund von mir arbeitete dort zumindest ein Jahr, von Zeit zu Zeit schrieb er mir Ansichtskarten. Soweit ich mich erinnere, war Siemens in die Planung und in den Bau des Kernkraftwerks involviert.

Dann kam der Machtwechsel: Mohammad Reza Pahlavi's Herrschaft war 1978 zu Ende und wie wir wissen übernahm die hohe Geistlichkeit das Ruder im Iran.

Und das Atomkraftwerk? Das dämmerte so in der persischen Sonne dahin, halbfertig. Irgendwann begann man, das Kernkraftwerk weiterzubauen und nun soll es 2005 fertig sein und 2006 in Betrieb gehen.

Die Russen hatten sich bisher immer geweigert, das Kernkraftwerk Bushir, das übrigens immer wieder als größte Selbstmordbombe bezeichnet wird, mit Kernbrennstoff zu versehen. Man wollte mit den fundamentalistischen Geistlichen keine Geschäfte machen.

Im Anschluß an den Gipfel von Bratislawa gaben nun die Russen ihre bisherige starrköpfige Haltung auf und Putin will nunmehr den Iran mit Kernbrennstäben versorgen! Über diese Absichten und Hintergründe kann man hier mehr lesen.

Auf die weitere Entwicklung darf man gespannt sein. Nein, viel eher besorgt!

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Dienstag, 8. März 2005
Weltfrauentag
Rechtzeitig zum Weltfrauentag finden sich (zumindest) zwei Spitzenmeldungen:

"Auch Raubkopiererinnen sind Verbrecherinnen"

kreiert von der deutsche Initiative Zukunft Kino Marketing (ZKM),

und bevor mir noch ganz übel wird:

"Prokop will Kopftuchverbot für muslimische Lehrerinnen"
(Frau Prokop ist österreichische Innenministerin).

Soviel Blödsinn reicht eigentlich für ein ganzes Jahr.

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Montag, 7. März 2005
Wenn der Edy mit dem Arni...
Edmund Stoiber traf neulich den Arnold in Kalifornien und die SZ war dabei.

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Samstag, 20. November 2004
Lebensqualität
In einer Untersuchung des "Economist" (premium content) wird die Lebensqualität von 111 Ländern bewertet. Bewertungskriterien waren unter anderem: BIP pro Kopf, Arbeitsmarkt, Gesundheit, Klima, politische Stabilität. Irland hat offenbar die beste Lebensqualität. Nun weiss ich, warum meine Lieblingsfirma auch in Irland residiert ;-)

Überraschend: Österreich liegt auf Platz 20 ! Hätte ich doch weiter hinten vermutet. Da spielen wohl auch andere Faktoren eine Rolle, Geld allein macht nicht glücklich, denn sonst wären wohl Länder wie die Schweiz und Luxemburg vor Irland.



Mehr beim STANDARD

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Samstag, 6. November 2004
Ich kann es nicht lassen
Norman Mailer beschreibt die Situation nach der Wiederwahl von Bush folgendermaßen: "Die traurigste Aussage, die man derzeit über die USA treffen kann, ist: Während wir uns langsam in Richtung Faschismus bewegen (so weit kann es nämlich durchaus kommen, wenn eine größere Depression eintritt oder eine schmutzige Bombe explodiert), erwarten wir nicht nur die Katastrophe sondern sehnen sie regelrecht herbei. Wir sind eine schuldige Nation geworden. Und tief im Inneren unseres Nationalbewusstseins sind wir uns über den kleinen Widerspruch, in dem wir befangen sind, auch im klaren: Am Sonntag lieben wir Jesus, den Rest der Woche beten wir für unser Bankkonto."

OK, Norman Mailer wird der Linken zugerechnet, na und? Muss er deshalb weniger Recht haben?

Wir brauchen uns nicht als Oberlehrer aufspielen, auch in Europa sind rechtspopulistische und fanatische Politiker am werkeln. Immerhin wurden Leute wie Rocco Buttiglione in der europäischen Politik (fast) zu einem Machtfaktor. Wir müssen nur wach bleiben!

Mehr im STANDARD

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Bush zum Letzten
Hier, in der ZEIT, unbedingt lesen: Über Irene Dische's Versuch, in "ihrem" Bundesstaat Nevada zur Präsidentenwahl zugelassen zu werden und was sie tat, dass es am Ende doch gelang.

Ein mal noch, dann geb ich Ruh ;-)

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Freitag, 5. November 2004
Der grosse Graben
Nach der Wahl im Bushland ist die Enttäuschung über den Wahlausgang vielerorts gross. Vor allem diejenigen in der Öffentlichkeit stehenden Leute, die Kerry offen unterstützt haben, sind schockiert über die neuerliche Präsidentschaft von Bush. "Sogar unter Reagan gab es immer das Gefühl, dass wir die Welt positiv verändern können. Jetzt spüre ich nur einen totalen Rückschritt" meint der Schriftsteller Jonathan Frentzen in einem Interview in 3 sat.online. Sogar ans Auswandern ins nahe Kanada denken manche Menschen nach.

Mich erinnert diese Stimmung an die Situation in Österreich, als die rechtsgerichtete ÖVP/FPÖ mit Haider im Schlepptau die Macht übernahm. Inzwischen wird für viele Menschen immer sichtbarer, für welche Werte und Interessen die gegenwärtige Regierung eintritt. Ein Wechsel ist also nur eine Frage der Zeit.

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Mittwoch, 3. November 2004
Democracy is coming to the U.S.A.
So, wie es derzeit aussieht: Passend zu meiner Stimmung, garniert mit ein wenig Restoptimismus (Song written by L. Cohen)

Democracy

It's coming through a hole in the air,
from those nights in Tiananmen Square.
It's coming from the feel
that this ain't exactly real,
or it's real, but it ain't exactly there.
From the wars against disorder,
from the sirens night and day,
from the fires of the homeless,
from the ashes of the gay:
Democracy is coming to the U.S.A.

It's coming through a crack in the wall;
on a visionary flood of alcohol;
from the staggering account
of the Sermon on the Mount
which I don't pretend to understand at all.
It's coming from the silence
on the dock of the bay,
from the brave, the bold, the battered
heart of Chevrolet:
Democracy is coming to the U.S.A.

It's coming from the sorrow in the street,
the holy places where the races meet;
from the homicidal bitchin'
that goes down in every kitchen
to determine who will serve and who will eat.
From the wells of disappointment
where the women kneel to pray
for the grace of God in the desert here
and the desert far away:
Democracy is coming to the U.S.A.

Sail on, sail on
O mighty Ship of State!
To the Shores of Need
Past the Reefs of Greed
Through the Squalls of Hate
Sail on, sail on, sail on, sail on.

It's coming to America first,
the cradle of the best and of the worst.
It's here they got the range
and the machinery for change
and it's here they got the spiritual thirst.
It's here the family's broken
and it's here the lonely say
that the heart has got to open
in a fundamental way:
Democracy is coming to the U.S.A.

It's coming from the women and the men.
O baby, we'll be making love again.
We'll be going down so deep
the river's going to weep,
and the mountain's going to shout Amen!
It's coming like the tidal flood
beneath the lunar sway,
imperial, mysterious,
in amorous array:
Democracy is coming to the U.S.A.

Sail on, sail on ...

I'm sentimental, if you know what I mean
I love the country but I can't stand the scene.
And I'm neither left or right
I'm just staying home tonight,
getting lost in that hopeless little screen.
But I'm stubborn as those garbage bags
that Time cannot decay,
I'm junk but I'm still holding up
this little wild bouquet:
Democracy is coming to the U.S.A.

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Samstag, 16. Oktober 2004
Österreichische Entwicklungshilfe, Teil3
Hier und hier wurde bereits über dieses merkwüdige Entwicklungshilfeprojekt berichtet: Österreich will (offenbar nach wie vor) den Bau eines Gefängnisses in Rumänien finanzieren, damit (in Österreich) straffällig gewordenen Rumänen in ihrer Heimat einsitzen können, weil dort die Kosten viel geringer sind....

Nunmehr sieht der rumänische Justizminister Diaconescu gewisse Probleme: Dieser macht darauf aufmerksam, dass Häftlinge nach geltenden Menschenrechtsstandards nicht gegen ihren Willen verlegt werden dürften. "Außerdem haben in dieser Frage dann nicht Regierungen, sondern unabhängige Richter zu entscheiden".

Ich meine, das muß man sich schon auf der Zunge zergehen lassen, dass der rumänische Justizminister Österreich erst erklären muß, was die internationalen Standards sind. Aber ich habe mich schon öfter gefragt, ob diese Regierung internationalen Standards entspricht, wenn der Verfassungsgerichtshof fast täglich Gesetze dieser Regierung als verfassungswidrig aufhebt.

Mehr beim STANDARD

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Donnerstag, 7. Oktober 2004
Gore Vidal
Ein interessanter Mann, dieser "schwierige amerikanische Patriot", Gore Vidal. Möchte durchaus Lügen (in der Politik) als Kapitalverbrechen geahndet wissen und will Michael Moore selig sprechen lassen (sollte doch möglich sein) und sagt über Bush:
"Ich kann Ihnen versichern, dass die Bushs kein Wort von dem verstehen würden, worüber wir hier reden" Und über die Möglichkeit eines Treffens mit Mitgliedern des Bush - Clans: "Ich würde hundert Meilen laufen, um eine solche Begegnung zu vermeiden."

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