Montag, 21. März 2005
Mander 's isch Zeit!
Der Tiroler Energieversorger TIWAG versucht, die Website eines Kritikers mit Unterlassungsklagen aus dem Netz zu drängen, Streitwert ist 500.000 Euro.

Mehr in der futurezone.

Das erinnert mich ein wenig an die Klage von Apple gegen Think Secret. Nun kann man die beiden Sachverhalte nicht so ohne weiteres miteinander vergleichen. Dennoch, ein Faktum bleibt:

Da haben es geldmächtige Unternehmen in der Hand, unliebsame Personen mundtot zu machen oder gar an den Rand ihrer Existenz zu drängen. Man muss es akzeptieren, dass die Privatfirma Apple andere Interessen hat, als ein im öffentlichen Interesse stehendes Energieversorgungsunternehmen. Man wird aber das Interesse der Öffentlichkeit nach Informationen über möglicherweise zweifelhafte Geschäfte (angeblich hat die TIWAG einige Cross Border Leasing Verträge abgeschlossen, die in der Zwischenzeit in Mißkredit geraten sind) zweifellos anders zu bewerten haben, als das Interesse an den Geschäften einer Privatfirma.

... link (1 Kommentar)   ... comment


Sonntag, 20. März 2005
Tango Marathon
Heute letzter Tag für den Tango Marathon. Allerdings nur für jene, die es noch bis Washington DC schaffen. Ersatzweise können sie auch dahin klicken.

... link (0 Kommentare)   ... comment


Samstag, 19. März 2005
DRM - Ein Werk für Sisyphus?
Jede Art von Beschränkung führt dazu, diese Schranken zu durchbrechen oder zu überspringen. Dies ist offensichtlich nunmehr auch mit der relativ liberalen Rechte-Regelung in Apples iTunes-Musik-Laden passiert.

Wenn man sich die Funktionsweise des DRM beim iTunes-Music-Store ansieht, dann hat sich Apple offenbar ein relativ einfach funktionierendes System des Rechte-Managements ausgedacht. Nach einem Bericht von arstechnica wird das DRM in iTunes erst beim Herunterladen des jeweiligen Files in diesem verankert. Diesen simplen Vorgang hat sich der nicht völlig unbekannte Norweger Jon Johansen mit einigen anderen Hackern zunutze gemacht und ein mindestens ebenso simples Programm geschrieben, das alles genau so wie iTunes macht, nur schafft es dieser Hack offenbar nicht, die entsprechenden Rechte im File zu verankern.

Und arstechnica meint dazu nur lapidar: "It is never a good idea to rely on the client for security as Apple apparently does with iTunes and its Fairplay DRM."

Das ist offenkundig auch der Teufelskreis bei jedweder Art von Beschränkung, mag sie noch so geringfügig (andere sagen dazu "liberal") sein. Es wird sich immer jemand finden, der Löcher im Netz aufzeigt, gerade bei einem Produkt, das im Markt so eingeschlagen hat, wie Apples iTunes-Music-Store. Andere, wesentlich rigidere Rechtebeschränkungen haben auf Sicht gesehen am Markt ohnehin keine Chance, weil diese Produkte von der Kundschaft einfach nicht angenommen werden. Also wozu dann überhaupt der ganze Aufwand, wird man fragen? Nur, wer - speziell von der Musikindustrie - fragt schon wirklich?

... link (0 Kommentare)   ... comment


Freitag, 18. März 2005
Eine Frage der Ethik
Forscher der TU Graz haben zur Entwicklung moderner Crash-Test-Dummies in den vergangenen Jahren mehrere Versuchsreihen mit Leichen durchgeführt, berichtet der ORF.

Und das offenbar ohne Information von Angehörigen.

Kapitalismus/Forschung ohne Ethik. Worüber wundere ich mich eigentlich?

... link (0 Kommentare)   ... comment


Donnerstag, 17. März 2005
Eiertanz
Software-Patente gehören zu einem der am heftigsten umkämpften Themen in der Wirtschaftspolitik. Zwei Lager stehen sich frontal gegenüber. Auf der einen Seite haben sich Mittelstandsvereinigungen positioniert. Dazu gehören beispielsweise der Förderverein für eine Freie Informationelle Infrastruktur, den Maebe mit leitet, und der Bundesverband mittelständische Wirtschaft. Auf dieser Seite steht aber auch die von der Internet-Firma 1&1 mitgetragene Kampagne NoSoftwarePatents. com. Allesamt sehen den Wettbewerb und die Vielfalt im Software-Markt in Gefahr, sollten gemäß dem Papier des EU-Rates Schutzansprüche auf Computerprogramme und sogar auf deren Verbreitungsmedien festgeschrieben werden.

Anders sehen es die Konzernvertreter von Microsoft, Nokia oder Siemens. Sie halten Software-Patente zum Schutz von Erfindungen für nötig und können es sich leisten, ausreichend viele Anwälte zu beschäftigen.

Anfang März nickten die Mitglieder des Brüsseler EU-Rates ihre umstrittene Position zur Richtlinie über die Patentierbarkeit von Software ab.


In der ZEIT können sie mehr über den Eiertanz lesen, den die einzelnen EU-Länder und die verschiedenen EU-Organe wegen der neuen EU-Richtlinie aufführten. Ist das nun Demokratie oder Kasperltheater?

... link (2 Kommentare)   ... comment


Dienstag, 15. März 2005
Cross-Border-Leasing: Ade
Wie der STANDARD berichtet, geht das in Österreich (soweit ich sehe auch in Deutschland) so beliebte Cross-Border-Leasing im wahrsten Sinn des Wortes den Bach hinunter.

Das Konzept war ganz einfach: Man nahm eine Anlage (meist irgendwelche Infrastruktureinrichtungen), verkaufte sie pro forma an einen US-Investor und leaste sie anschließend zurück. Gemeinden und Städte haben sich dieser Methode zur Sanierung ihrer Haushalte häufig bedient. Damit ist es nun vorbei.

Anfang Februar nannte die US-Steuerbehörde IRS (Internal Revenue Service) Cross-Border-Leasing-Geschäfte "abusive tax shelter transactions", missbräuchliche Steuerumgehung, da die Investoren keine "investorentypischen Tätigkeiten" ausübten.

Ich habe immer ungläubig den Kopf geschüttelt, wenn ich von diesen Geschäften hörte. Ich dachte mir, dass es doch auf Dauer nicht sein könne, dass die Amis so mir nichts dir nichts den Europäern helfen, ihre maroden Haushalte zu sanieren. Und ich glaube auch nicht, dass mit dem Ende des Cross-Border-Leasing die Amerikaner keine weiteren Schwierigkeiten mehr bereiten werden.

Tatsache ist, dass sich viele europäische, staatliche und halbstaatliche Institutionen durch den Abschluß solcher Geschäfte an dieser "missbräuchlichen Steuerumgehung" beteiligten, da kann man das Blatt drehen und wenden wie man will.

... link (4 Kommentare)   ... comment


Montag, 14. März 2005
Tiefgang
Über den Strom der Bilder in Zeiten der Manager und Macher, und über Gegenbilder zu den Klischees der Werbung:
Was hinter dieser knappen Formulierung steht, darüber spricht (auszugsweise im STANDARD) Johann Skocek als Eröffnungsredner der Diagonale 05.

Lesenswert!

... link (0 Kommentare)   ... comment