Samstag, 27. November 2004
Vor den Trümmern des großen Traums
Warum selbst in den Niederlanden, dem Mutterland der Toleranz, die islamischen Vorstellungen von Respekt und Ehre mit westlichen Werten nicht harmonieren können.

Darüber schreibt Leon de Winter und er tut dies mit viel Einfühlung und Sachkenntnis. Dazu eine Kernaussage:
In der arabischen Stammeskultur dreht sich alles um die Ehre: haram. Der niederländische Islamforscher Hans Jensen erklärt die Bedeutung dieses Begriffs: »Wie immer beginnt man am besten beim biblischen Hebräisch: cherem bedeutet da ›beiseite legen‹, das heißt ›verbannen‹, ›(ent)weihen‹, ›unzugänglich machen‹; letztere Bedeutung steht noch heute im äthiopischen Wörterbuch. Der harem [der Frauenbereich] ist der unzugängliche (das heißt respektierte) Teil des Hauses, wo die haram, die Familienehre, also das Sakrosankte, bewahrt wird. Das arabische haram ist mithin auch ›das Heiligtum‹, womit für gewöhnlich Mekka gemeint ist. [...] Haram ist zum muslimischen Begriff für ›religiöses Verbot‹ geworden.«

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